Freitag, 15. Januar 2010

Ein Holocaust-Mahnmal in Offenbach

Zusammen mit den Arbeitskreisen „Kreativstadt“ und „Migration“ befürworten wir als Ortsverein ein Holocaust-Mahnmal in Offenbach. Dies kann ein Zeichen gegen das Vergessen des Holocausts, gegen rechtsradikale Gewalt und gegen Fremdenhass setzen. Nie wieder darf es in Offenbach zum Aufmarsch Rechtsradikaler kommen, wie es 2007 der Fall war.
Der Künstler des Denkmals, Ruben Talberg, ist für seine Skulpturen und Gemälde weltweit bekannt und was noch erfreulicher ist - ein Offenbacher Künstler.
Mit dem Holocaust-Mahnmal wird Offenbach kulturell ein Zeichen setzen. Wir fordern die Stadt Offenbach auf, sich ernsthaft mit dem Thema auseinander zu setzen und wenn nötig, über einen alternativen Standort nachzudenken.

Jan Döring, Rene Bartsch, Murat Cavus am 15.1.2010

3 Kommentare:

uwekampmann hat gesagt…

Die gegenwärtige Diskussion um die Gestaltung des Max Willner Platzes, resultiert aus einem zwei Jahre alten Beschluss der Offenbacher Stadtverordnetenversammlung. In der Berliner Strasse sollen Vorschläge zur künstlerischen Gestaltung des Max Willner und Karl Carsten Platzes durch eine öffentliche Ausschreibung gesammelt werden. Bisher wurde die Ausschreibung nicht umgesetzt. Ich meine, in diesem Rahmen, sollte auch der Vorschlag des Mahnmals - die Jokobsleiter - von Ruben Talberg eingebracht werden. Ich fände es nicht verkehrt, die Ausschreibung international zu erweitern. Viele Künstler würden sich angesprochen fühlen, sich auf ihre Art mit Offenbach auseinanderzusetzen und zu beschäftigen. Dem Ruf als Kreativstadt wäre so eine weit gefasste Ausschreibung nur förderlich.
Allein betrachtet, gibt es nach dem Beschluss der Stadtverordneten keinen Anlass, nur die Skulptur des Künstlers Ruben Talberg als in Frage kommend, für die Gestaltung einer der Verkehrsinseln auf der Berliner Strasse heranzuziehen. Das Argument des Herrn Oberbürgermeisters Horst Schneider, die Stadt bekäme die Skulptur Jakobsleiter geschenkt, darf nicht der Grund sein, die Skulptur aufstellen zu wollen. Hier ist politische Verantwortung gefragt, die den Respekt vor der Beschlusslage der Stadtverordnetenversammlung beweist. Willkür sollte nicht angesagt sein.
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Kampmann
http://kunstmeile-offenbach-arttv.magnify.net

Uwekampmann hat gesagt…

In dem Kommentar von Madeleine Reckmann in der Frankfurter Rundschau vom 9.1.2010 - Die Gründe für ein Mahnmal - ist zu lesen: "Jetzt taucht wie aus dem Nichts ein Künstler mit konkreten Plänen auf und verspricht, einen Sponsor dafür zu haben. Was ist davon zu halten?" und "Wenigstens den Verantwortlichen sollte der Sponsor bekanntgegeben werden, damit sie sicher sind, nicht einer Luftnummer aufzusitzen."

Der unbekannte Geldgeber sollte von Ruben Talberg genannt werden. Ansonsten kommt der Verdacht auf, ein Spekulant stände dahinter und das würde die unheilige Dreifaltigkeit von Geld, Macht und Phallus verkörpern.

Der Spiegel schrieb in der Nr. 53 vom 28.12.09, S. 129 zum Gebaren auf dem Kunstmarkt:
"Damien Hirst ist einer jener "Young British Artists", die in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts lärmend die Bildfläche betreten hatten. Er war unter ihnen der bei weitem cleverste. Heute gilt er als reichster Künstler der Gegenwart. Mit einem geschickten Spiel aus An- und Verkauf eigener Werke hat er ihren Marktwert beeinflusst wie ein gewiefter Broker. Dank Hirst wurde der Künstler endgültig zum Spekulanten."

Hier sollte Ruben Talberg Stellung beziehen und Klarheit schaffen.
Ein kritisches Hinterfragen ist dringend angebracht.
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Kampmann

Anonym hat gesagt…

Das Denkmal - die Flamme - vor dem Rathaus steht verfroren in Schnee und Kälte und versinkt nachts in der Dunkelheit. Das schon verschiedene Male vorgetragene Anliegen, die Skulptur des Offenbacher Künstlers Bernd Rosenheim, die an das Elend der Verfolgten und der Opfer der Kriege mahnt, mit einer Beleuchtung zu versehen, wurde bisher von den Verantwortlichen der Stadt ignoriert. Die SPD verhält sich da nicht anders. Für den früheren Offenbacher Kickers Präsident Dr. Manfred Weinberg, der 1921 Adolf Hitler ein Auftrittsverbot im Kickers Stadion erteilte, gibt es nach meiner Kenntnis, ausser einem Stolperstein vor dem Stadion, weder eine Strasse oder einen Platz, wo der Name Manfred Weinberg in Erinnerung gehalten wird. Das keine Bewegung in die Bemühungen kommt, der Flamme vor dem Rathaus Licht und Ausstrahlung zu geben, kommt neben der Ignoranz der Verantwortlichen schon einer Verhöhnung der Opfer sehr nahe.

Mit freundlichen Grüßen im Klartext
Uwe Kampmann